Aktuelle Situation
Die Reifemessungen wurden beendet. Leseende durch den TurboHerbst der letzten Woche in vielen Betrieben schon erreicht. Die sehr ergiebigen Niederschläge am Wochenende 13 / 14 September haben den Leseverlauf in der zurückliegenden Woche deutlich beschleunigt. Es wurde gelesen, was möglich war. So stießen Winzer und Vollernterfahrer an Ihre Belastungsgrenzen. Haben wir im letzten KIS noch von einem ruhigen Verlauf ab der ersten Septemberwoche gesprochen, so hat sich das jetzt schlagartig geändert. Hier zeichnete sich aber wieder einmal die hohe Schlagkraft der Betriebe aus, mit den entsprechenden Verarbeitungskapazitäten. Die Verarbeitung der großen, differenzierten Mostmengen stellte dann aber punktuell die Betriebe vor große Herausforderungen im Zeitablauf. Viele Rieslinganlagen präsentierten sich vor dem 13. September in einem hervorragenden Zustand, mit Ausnahme der hagelgeschädigten Anlagen. Die Situation hat sich aber schlagartig verschärft durch die Regenperiode und man konnte die Fäulniszunahme und die damit verbundene Mengeneinbuße täglich registrieren. Ein Problem stellte dann die Annahmebereitschaft der Kellereien und Genossenschaften dar, die die Leseterminierung für Riesling tendenziell zu spät festgelegt hatten. Mostgewichte teilweise über 100°Oe wurden bei Riesling erzielt, bei Mengen deutlich unter dem Qualitätsweinkontingent. Bei fäulnisbelastetem Lesegut ist neben den Standardmaßnahmen natürlich dringend der Einsatz von Vitamin B1 zu empfehlen! Das frühe Herbstende lässt in den kommenden Wochen genügend Zeit, um sich um die Entwicklung der Weine zu kümmern. Zeitnahes Beifüllen, abschwefeln, evtl. Säurekorrekturen und Biologischer Säureabbau bei Rotwein sind die nächsten Komponenten des Ausbaus.



